Pfadfinder Abteilung Wildenstein KPK

 
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Die Wildensteiner Geschichte I

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Die Historie der Abteilung, zusammengefasst anlässlich des 35jährigen Jubiläums im Jahre 1989. Aus der damaligen Festschrift.

 

Lebenslauf der Pfadfinder in Oberwil von deren Gründung bis zur heutigen Zeit (1954-1989)
(Auszug aus der Extra-Spur: 35 Jahre Pfadi Wildenstein, 1989)

Besondere Erlebnisse von ehemaligen Wildensteinern. z.B. Berichte von den frühen Auslandlagern
(Auszug aus der Extra-Spur: 35 Jahre Pfadi Wildenstein, 1989)

1954
Sommer
Im kath. Pfarreiferienlager in Brigels war Urs Borer für die Buben verantwortlich. Im Anschluss an dieses Lager beschloss er, in Oberwil den Versuch einer Gründung der Pfadfinder zu wagen.

 

23.Oktober 17.00 Uhr
Gründung und Taufe der ersten Pfadfinder in Oberwil. Als Totemtier wurde der grosse Panda gewählt. Damals- ohne WWF- war der Panda fast völlig unbekannt. Das Unbekannte und Rätselhafte zu entschlüsseln, sollte Ansporn und Ziel sein. Eine von allen Anwesenden unterschriebene Gründungsurkunde wurde im Sandsteinfelsen in der Nähe vom Oserdenkmal einzementiert.
An der Gründung nahmen teil:
Urs Borer als Venner    André Brecht als Pate
Roman Stehle               Peter Egger
Toni Stehle                   Erich Hermann
Eugen Dürst
Da Urs Borer aktiver Pfadfinder bei der Abteilung St. Martin in Basel war, hat er den neuen Stamm organisatorisch dieser Abteilung unterstellt.

 

1955
Pfingsten
Erstes Pfingstlager bei Laufen

 

Sommer
Erstes Sommerlager in Blatten/Lötschental gemeinsam mit der Pfadfindergruppe von Pratteln.


Herbst
Altpapiersammlung zum Kauf des ersten eigenen Zeltes.


3. Samstag im Oktober
Gründungsübung (eine Art Geburtstagsfeier) und Gründung der Wolfsstufe. Erste Wolfsführerin: Astrin Düblin, Mikes

1956
Pfingsten
Pfingstlager in Liesberg
Aufnahme von evangelischen Buben

Sommer
Bundeslager in Saignelegier

3. Samstag im Oktober
Gründungsübung
Namensgebung der Abteilung auf WILDENSTEIN Alle Wölfe, Pfader und Führer erhalten ihr persönliches Wildensteinabzeichen (schwarzer Lionolschnitt auf weissem Stoff).

1957
Frühjahr
Starke Spannungen mit der Leitung des KPK wegen der Aufnahme von evangelischen Buben in unsere Abteilung. Urs Borer wurde gezwungen, die evangelischen Buben an die Zytröseli abzugeben oder die Oberwiler Pfadis werden aus dem KPK ausgeschlossen. Nach der "Uebergabe" hat sich der evangelische Oberwiler Teil bald aufgelöst.

Pfingsten
Pfingstlager in Beinwil am See

Sommer
Sommerlager in Sur-En bei Schuls Tarasp

Herbst
Papiersammelaktion für Zeltkauf

3. Samstag im Okober
Gründungsübung und Gründung der ersten Roverrotte

1958
Pfingsten
Pfingstlager in Kleinlützel

Sommer
Sommerlager in Innertkirchen

1959-1961 ?

1962
Erich Bärlocher (Vulgo Hadschi) übernimmt den Stamm Wildenstein von Heinz Baumann (Vulgo Chüngel).

1963
Pfingsten
Pfingstlager auf dem Meltinger Berg

Sommer
Jamboree bei Marathon in Griechenland

1964
Sommer
Sommerlager in Gluringen

1965
Sommer
Dem Sommerlager in Rona ging ein Wanderlager voraus, das die etwa 25 Teilnehmer von Churwalden über die Lenzerheide nach Rona führte. Da St .Heinrich damals keinen Lagerleiter hatte, nahm Erich Bärlocher diese Pfadis mit und führte ein gemeinsames Lager mit den Wildensteinern durch.

1966
Frühjahr (noch Schnee)
Rittertournier auf Burg Rotberg gemeinsam mit St. Heinrich und Bärenfels

Sommer
Bundeslager im Domleschg


1967
Pfingsten
Pfingstlager in Waldenburg
Sommer
Lager gemeinsam mit St. Heinrich in Gspon
Erich Bärlocher führte die Schweizer Pfadfinderdelegation an das Jamboree in Idaho in den Vereinigten Staaten.

1968
Pfingsten
Pfingstlager in Waldenburg

Sommer
Sommerlager in Boltingen im Simmental

1969
Pfingsten
Pfingstlager in Seewen (Holzenbergrütenen)

Sommer
Sommerlager in Müstair
Wölfe zusammen mit Jungwacht im Schulhaus

1970
Pfingsten
Pfingstlager in Blauen

Sommer
Sommerlager in Dügingen am Schiffenensee
Anschlissend unternimmt Erich Bärlocher mit den Jungrovern (Gabi, Donald, Christoph und Jörg) eine dreiwöchige Autoreise nach Spanien.
1971
18. März
Orientalischer Bazar im Pfarrhauskeller

Sommer
Sommerlager in Lenzerheide

4. September
grosses Familien-PIC-NIC auf der Ruine Dorneck, Wolfsübertritt

Herbst/Winter
    Seifenkistenrennen

1972
Pfingsten
Pfingstlager in Soyhières

Sommer
Jamborette in Rotterdam
Voraus fand ein einwöchiges Velolager quer durch Holland statt.

1973
17.Februar
Pionniers-Party im Pfadiheim St. Benno mit anschliessender Nachtwanderung. Hadschi schrieb damals auf die Einladung: Einstieg in die gemischtgruppendynamische Konfliktlösungsversuchsgruppenordnung.


Pfingsten
Pfingstlager in LäufelfingenSommer
Sommerlager in Biel VS zusammen mit Blauenstein. Voraus fand ein Wanderlager statt, vom Berner Oberland über den Grimsel ins Goms.



26. August
Pilgerwanderung nach Mariastein
23. September
Wanderung und Pic-nic

Herbst/Winter
Projekt Olympiade

1974
Winter/Frühling
Projekt FBI
Sommer
Sommerlager auf dem Jaunpass BE

1975
Sommer
Sommerlager in Urnäsch AR

20. Dezember
Niggi Thurnherr übernimmt die Abteilung WILDENSTEIN

1976
Sommer
Pfadi: Sommerlager in Paspels GR
Rover: Teilnahme am Lager in Paspels dann Heimfahrt den Rhein hinunter mit den selbstgebauten Kajaks.
Wölfe. Sommerlager In Obersaxen GR

1977
Pfingsten
Pfingstlager in Blauen BE

Sommer
Sommerlager in Urnerboden UR

1978
Pfingsten
Pfingstlager in Zunzgen BL

Sommer
Sommerlager in Vals
Das Zeltlager der Pfadi musste nach ca. fünf Tagen abgebrochen werden, da es während einer Nacht schneite und die Zelte unter der Last des nassen Schnees zerrissen und die Stangen verbogen wurden.

1979
Pfingsten
Pfingstlager in Seewen SO

Sommer
Pfadi: Sommerlager in Firle, Sussex, England "Martlet 79" Anschliessend fand eine Gastwoche bei englischen Familien statt.
Wölfe: Sommerlager in Lauenen BE

1980
Dieter Hofer/Asterix übernimmt die Abteilung

Pfingsten
Pfingstlager in Gempen SO

Sommer
Pfadi: Sommerlager in Schwarzsee FR zusammen mit den englischen Pfadis, die wir letztes Jahr kennengelernt hatten.
Wölfe: Les Près d'Orvin

1981
Pfingsten
Pfingstlager in Blauen BE

Sommer
Sommerlager in Cumbels GR

1982
Niggi Thurnherr/Majestix übernimmt die Abteilung noch einmal

Pfingsten
Pfingstlager in Bettlach F

Sommer
Sommerlager in Riemenstalden SZ

1983
Pfingsten
Pfingstlager in Metzerlen

Sommer
Pfadi: Sommerlager in Giswil OW
Wölfe: Sommerlager auf dem Jaunpass BE

1984
Jean-Luc Dublin/OK übernimmt die Abteilung

Pfingsten
Pfingstlager in Nenzlingen BE

Sommer
Pfadi: Sommerlager in Schwenden BE
Wölfe: Sommerlager In Gurnigel BE

1985
Pfingsten
Pfingstlager in Buus

Sommer
Pfadi: Sommerlager in Linton, Kent. GB "Oberweald"
Wölfe: Sommerlager in Riemenstalden SZ

1986
Pfingsten
Pfingstlager in Ramlinsburg

Sommer
Pfadi: Sommerlager in Klöntal GL zusammen mit den Engländern
Wölfe: Sommerlager in Plaffeien FR

Herbst
Matthias Plattner/Gammler. Andi Herbster/Kodak und Thomas Feer übernehmen die Abteilung

1987
Pfingsten
Pfingstlager in Breitenbach SO

Sommer
Pfadi: Sommerlager in Rothenbrunnen GR
Wölfe: Sommerlager im Binntal VS (Indianer)

1988
Pfingsten
Pfingstlager in Leymen F

Sommer
Pfadi: Sommerlager in Appenzell AI (Schla-La. abgebrochen wegen zuviel Schlamm)
Wölfe: St. Anton AI (Zigeuner)

1989
Pfingsten
KPK-Pfila in LeNoirmant JU

27. Mai
35 Jahre Pfadi WILDENSTEIN

















Besondere Erlebnisse von ehemaligen Wildensteinern. z.B. Berichte von den frühen Auslandlagern.
(Auszug aus der Extra-Spur: 35 Jahre Pfadi Wildenstein, 1989)

ERLEBNISSE
SOLA '88 - Schlammschlacht, Föhnsturm, Magen-Darm-Virus... Erinnerungen an ein nur fünftägiges Lager werden wach. Bleibende Erinnerungen! Ein ganz spezielles Erlebnis, leider kein zu Positives!
Ein Hauptziel unserer Arbeit ist es, den Pfadis Erlebnisse zu bieten und dafür eignet sich das Lager natürlich ganz besonders: Man ist zwei Wochen weg von zuhause, unter einfachen Bedingungen, sonst selbstverständliche Dinge sind auf einmal nicht mehr selbstverständlich. Wenn es regnet, bekommt man das zu spüren; warmes Essen gibt es nur, wenn genügend Holz gesammelt wurde und ein richtiges Feuer brennt; um einigermassen warm douchen zu können, muss man sich schon einiges einfallen lassen. Dafür stört es auch niemanden, wenn man sich nicht jeden Tag wäscht, saubere Hosen gehören auch nicht unbedingt zum Lager-Vokabular.
Gemeinschaft erleben - bei uns kein einfaches Schlagwort, ich will dies an einem Beispiel erläutern. Stichwort "Wanderlager": Wir laufen in drei bis vier Tagen von irgendeinem Punkt aus hin zum Lagerplatz. Auf dem Rücken schwere Rucksäcke, schleppen wir eine ganze Infrastruktur mit uns: Verpflegung, Kessel, Taschenapotheken, auch Dinge wie WC-Papier werden verteilt. Jeder trägt seinen Anteil für die Allgemeinheit. Es darf geschwitzt werden, wenn's tüchtig bergauf geht' Oftgestellte Frage: "Wie lange gehts noch?" Wer den Rucksack wirklich nicht mehr mag, findet sicher Jemanden, der dann halt ein Weilchen deren zwei trägt. Dann, wir kommen bei einer Alphütte an, einem Stall mit Heu. Es hat zu regnen, vielleicht sogar zu schneien begonnen. Die Stimmung ist nicht die beste, einige frieren, andere suchen, wenn wir nicht schon weit über der Waldgrenze sind, Holz für ein wärmendes Feuer, stimmen ein Lied an oder kochen auf Benzinkochern eine warme Suppe. Keiner, auch nicht der Verschleckteste. motzt, die Suppe sei versalzen. Dann, ab in den Schlafsack. Die Jüngeren im Heu. die etwas Älteren - murrend aber selbstverständlich - auf dem zugegebenermassen nicht sehr konfortabeln Bretterboden im Stall- in den Bergen gibt es halt kein Hilton. Die Einen fallen sofort in Tiefschlaf, andere machen noch etwas "Stimmung".
Am nächsten Morgen, ein herrliches Alpenpanorama, strahlender Sonnenschein, alle Strapazen des vergangenen Tages sind vergessen.  Ja. schon bevor wir weitermarschieren, wird - mit dem heraufgetragenen Ball notabene - Fussball gespielt. Eine Woche später, oder nach dem Lager, ist dann folgendes zu hören : "Weisst du noch wie  wir...und es hat sogar geschneit...aber wir haben...!" Wir haben zusammen eine - im Moment ungemütliche - Situation gemeistert.
Im Lager. Wind und Wetter ausgesetzt, unter primitiven Bedingungen, werden Solidarität, Verantwortung. Hilfsbereitschaft zur Voraussetzung für das Zusammenleben. Spielerisch wird ein soziales Verhalten geprobt, dass unserer Gesellschaft als Ganzes nur helfen könnte. Achtung vor der Natur. Hilfsbereitschaft, Verantwortung, Humor - dies Stichworte aus dem Pfadfindergesetz. Ich habe es nie auswendig lernen müssen, weiss aber, das es genau das umschreibt, was wir, vorallem in unseren Lagern, zu leben versuchen - zu erleben. Und dabei kommen Plausch und Fun nicht zu kurz!
Andi Herbster v/o Kodak

AUSLANDLAGER
Die Pfadibewegung ist ja neben dem eigentlichen Pfadibetrieb im eigenen Dorf/Land auch eine internationale Bewegung. So finden jedes Jahr überall Lager mit internationaler Beteiligung statt. Am bekanntesten sind sicher die alle vier Jahre durchgeführten Jamborees. Aber es gibt auch kleinere, wo auch Teilnehmer aus vielen Ländern ein gemeinsames Lager durchführen.
Als Sommerlager waren für uns Wildensteiner die Lager in Rotterdam (1972). Firle (Sussex. GB 1979) und Linton (Kent. GB 1985) solche Gelegenheiten, mit der ganzen Stufe an einem Lager im Ausland teilzunehmen. Die Jamborees sahen auch einige Wildensteiner auf den Lagerplätzen, so in Lillehammer (N, 1975) und Australien 1987.
Natürlich bleiben für alle Teilnehmer ganz persönliche Erinnerungen zurück. Trotzdem seien hier ein paar Stichworte aufgeführt:

JAMBOREE, LILLEHAMMER (NORWEGEN) 1975
Die Rover Wildenstein beschlossen, an diesem Lager teilzunehmen. Im Rahmen des Schweizerkontingentes wurden die Teilnehmer aus der Region zusammengefasst. Mit mehreren Weekends bereiteten wir uns auf dieses Ereignis vor. So gestalteten wir eine Ausstellung über unsere Region und die Schweiz, übten einige Darbietungen für Lagerfeuer ein. Das Lager begann mit einem Vorlager in Aesch. wo wir die letzten Vorbereitungen wie Zelte verpacken, überhaupt alles Material verpacken, tätigten. Danach traf sich die ganze Schweizer Delegation in Winterthur, wo alle in einem gemeinsamen Abendprogramm ihre Darbietungen zeigten.
Endlich gings los: per Flugi nach Helsinki, von dort per Bahn nach Kokkola (SF). Dort konnten wir eine erlebnisreiche Gastwoche bei Familien verbringen. Da machten wir Bekanntschaft mit Sauna, Seen, Heidelbeeren. ÖL. Holzindustrie, etc. Sogar die Lokalpresse berichtete über die Schweizer in der Stadt. Auch hatten wir zuerst Mühe mit den langen Tagen, denn die Sonne wollte und wollte nicht untergehen.
Dann, nach einer längeren Busfahrt, zudem einer mehrstündigen Fährenfahrt, erreichten wir Lillehammer. Dabei durchquerten wir diese herrliche nordische Landschaft.Das Lager selbst war riesig: 10 Unterlager mit insgesamt 17000 Teilnehmern aus 91 Ländern. Natürlich konnte man nicht mit allen Kontakt finden, aber trotzdem war es sehr lehrreich, diese verschiedenen Arten von Pfadis zu sehen. Jeden Tag wurden gewisse Aktivitäten angeboten, so z.B. das Erleben und Erlernen von einigen nordischen Handwerken und Trapperkünsten. Der Höhepunkt war sicher der zweitägige Hike im weglosen nordischen Fjell, mit Biwak, Kompasslaufen, Kartenlesen, Tier- und Pflanzenkunde, etc. Ein Besuch im Freilichtmuseum zeigte die Vergangenheit und gab ebenso Einblick in die alte nordische Demokratie.
Ein grosser Teil der Tage verging natürlich mit Tauschen von Allerhand und Besuchen von anderen Abteilungen; überall wurde man auf die jeweils typische Art willkommengeheissen. Das ganze Lager stand unter dem Motto "Five Fingers - One Hand". Dies wurde dann auch in der Schlusszeremonie deutlich, wo alle Pfadis eine - allerdings nur aus der Luft erkennbaren - Hand bildeten.
Die Heimreise, auch das gehört leider zu einem Lager, führte uns zuerst noch - mit einem Zwischenhalt - über Oslo. Danach mit enem "Shuttle Dienst" der SA TA nach Zürich Kloten, und dann zurück nach Basel.
Werner Degen


MARTLET 1979. FIRLE PLACE. EAST SUSSEX. GB
Durch persönliche Kontakte zu englischen Pfadis erfuhren wir von diesem internationalen Lager in Sussex. Wir wollten wieder einmal ein Auslandlager durchführen, so dass jeder Pfadi einmal in seiner Karriere die Gelegenheit hatte zu sehen, wie Pfadi in anderen Ländern funktioniert. Da England bekannterweise auch eine "Pfadination" ist. war die Entscheidung schnell gefallen. Auch die Eltern unterstützten diese Idee, sodass sich alle an die Vorbereitungen machten.
Das Lagermaterial wie Zelte. Küche etc. wurde uns von den englischen Gastgebern zur Verfügung gestellt, wir waren dafür besorgt,im Rahmen des Lagerprogramms einige Darbietungen vorzubereiten. Auch die Reise war etwas aufwendiger als sonst. Hier zeigte sich bald, dass sich die günstige Gelegenheit ergab, mit der BALAIR DC-6 zu fliegen. Wir belegten dann auch 2/3 der ganzen Maschine!
Die Abreise war natürlich etwas besonderes: 60 Wildensteiner beim "Check-in" in Basel-Mulhouse. Dann: Flug nach Gatwick (nach einer 3/4 stündigen Sauna am Boden im Flugzeug)    gute Aussicht aus dem tieffliegenden Flugzeug - englische Kreidefelsen - Zoll in Galwick (alles englisch!) - Fahrt mit dem Bus (auf der falschen Strassenseite) nach Firle   Ankunft auf dem Lagerplatz im leichten Regen (...) - erstes Zusammentreffen mit den englischen Pfadis, welche für 2 Wochen unsere Gastgeber waren. Im Lager waren 800 Pfadis aus 15 Ländern. Jeder englische Stamm hatte einen ausländischen Stamm zu Gast. So waren wir bei den Pfadis von Ringmer (Fürstenstein) und Cranbrook (Glitzerstein), jeweils in einem Unterlager.
Erster Lagertag: Tolles englisches z'Morge (mit komischen Würstchen...) - schlangestehen - Abzeichen tauschen (ein überaus wichtiges Element in jedem Auslandlager) - Fussballspieten (Schweiz-Deutschland) - 2 für uns ungewöhnliche Lagerfeuer - Regen - (ziemlich) unerlaubte Pub-Besuche - Ausflug nach London (superkurze Stadtrundfahrt, Tower, BP-House, Changing the Guards von sehr weit hinten) - Ausflüge nach Portsmouth und Brighton - l.August mit 30 kg Fondue (mitgenommen!), ohne Rechauds, dafür aber mit Toast Brot und Lampions - Lagerfeuer zusammen mit den Grellinger-Pfadis (auch im Lager) und unseren Gastgebern.
Was gab's sonst noch: eine verschwundene Oberwilerfahne - eine laute Motorrad-Stunt-Show - offizieller Lagereinzug mit Trommel und Piccolo, dafür weniger in 4-er Kolonne - Lagerabbruch. Danach durften wir noch eine Woche in englischen Familien verbringen. Die Fürstensteiner in Ringmer und die Glitzersteiner in Cranbrook. Lager einmal völlig anders - bei einer Familie. Natürlich gab es ein vielseitiges Programm. Probleme bei der Verständigung in Englisch - für etwas hatte man doch seine Hände und Füsse. An einem offiziellen Abend luden wir unsere englischen Gastgeber zum Gegenbesuch im folgenden Jahr in der Schweiz ein.Nun auch diese zweite Woche ging zuende und wir trafen uns unter spannenden Umständen (ein Bus hatte Verspätung) in Gatwick für den Rückflug. Die Pionniers. die uns begleitet hatten, verbrachten ihre zweite Woche unter eigener Regie im Gillwell Park in London.
Die Gepäckausgabe in Basel zitterte förmlich, als der traditionelle Wildensteiner-Ruf der Heimkehrenden durch die Zollhäuschen hallte
Werner Degen

OBERWEALD 1985, LINTON PLACE, KENT, GB
Das zweite Lager in England wurde "nur" noch zwischen den Wildensteinern und den Pfadis aus Cranbrook organisiert. Dies darum, weil die Kontakte aus dem Martlet weitergingen und der gegenseitige Wunsch bestand, im "kleineren Rahmen" ein solches Lager durchzuführen. Da bei uns wiederum erfreulich viele Pfadis mitkamen, musste die (kleinere) Abteilung aus Cranbrook auf Pfadis aus den umliegenden Gemeinden Goudhurst, Brenchley und Matfield, Horsmonden,  Hawkhurst und Tenterten zurückgreifen. Somit waren weit über 100 Pfadis im Lager.
Wir reisten diesmal im Zug, zusammen mit den Meitlipfadi Oberwil, welche beim Leeds Castle an einem Regionallager, ebenfalls mit englischen Pfadis, teilnahmen. So waren wir über 120 Buben und Mädchen, welche über Calais nach Dover reisten.
Dies ging fast problemlos: (ausser den sehr zerstreuten Sitzplätzen verteilt auf den ganzen Zug) - improvisiertes Frühstück in Calais -Fähre nach Dover - Chips = Pommes trites - wieviel ist ein Pfund? - In Dover umsteigen auf die Busse, die uns auf den Lagerplatz brachten: typisch südenglische Landschaft: Weiden, Hecken knorrige alte Bäume. Alle Zelte sind schon aufgestellt' Gekocht wird in jedem Unterlager separat.
Natürlich regnete es oft (alle Vorurteile über das englische Wetter wurden leider bestätigt). Beim ersten Lagerfeuer waren auch die Oberwiler Maitli-Pfadi dabei (Sie kamen per Bus "schnell" vorbei). Ausflug nach Brighton - Englischer Abend (Ochs am Spiess. Morris Dancers)   Lagerzeitung "Oberweald Echo"   l.August mit Piccolo/ Trommel Tagwache - Reise durch die Schweiz (Schwingen, Steinstossen, Bild der Schweiz malen, Volkslied lernen, Lagergeld).
Der Start der Gastwoche war auf dem Lagerplatz: Die Gasteltern holten ihre Söhne und Gäste per Auto ab. (Sogar ein echter Rolls Royce war dabei).
Die Gastfamilien waren ziemlich verstreut, und so hatte jede Abteilung ihr eigenes Rahmenprogramm: Schwimmen, Ausflug nach London, Cricket (DER Hit, sogar eine Ausrüstung kam mit zurück in die Schweiz), gemeinsamer Barbecue mit Disco    in den doch eher kleineren Gemeinden sah man überall bekannte Gesichter.
Nach einer, leider auch auch nicht wesentlich trockenerer Woche, fuhren uns drei Busse, nach einer "Sammelaktion", nach Dover. Die verschiedenen Abschiedsszenen zeigten, dass da und dort einige Kontakte geknüpft worden waren. Nun, die Rückreise, wieder zusammen mit den Maitli-Pfadi, endete mit einem ohrenbetäubenden Abtreten im halb verschlafenen Bahnhof Basel.
Werner Degen
 

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