Pfadfinder Abteilung Wildenstein KPK

 
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Die Wildensteiner Geschichte II

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Die Historie der Abteilung, zusammengefasst anlässlich des 50jährigen Jubiläums im Jahre 2004.

Die Geschichte der Pfadi Wildenstein beginnt im Sommer 1954. Urs Borer / Bär ist im katholischen Pfarreilager verantwortlich für die Knaben. Einige von ihnen wollen auch nach dem Lager etwas zusammen unternehmen. Der bei der Abteilung St. Martin in Basel aktive Pfadfinder Bär bietet an, in Oberwil eine erste Pfadigruppe zu gründen. Am 23. Oktober 1954 um 17:00 Uhr geschieht dies dann feierlich. «Nach einer abenteuerlichen Suche durch den «tropischen Urwald» rund ums Oserdenkmal und nach dem Fund eines schwarz-weissen Fells in einer Bärenfalle besteht kein Zweifel mehr, dass die gefundene Spur vom Gruppentier – dem Panda – stammen muss», hält der Gründungspate André Becht in seinem Bericht zur Gründung der Gruppe fest. Nach der Suche «nahmt ihr dann freudig und stolz euer Gruppenfähnli entgegen, das in Zukunft überall euer Begleiter sein wird», heisst es im Text weiter. Danach wird eine Urkunde vergraben, die bezeugt, dass die erste Oberwiler Pfadi- Gruppe Panda heisst. Unterschrieben ist sie von Urs Borer / Bär (Venner), Eugen Dürst, Peter Egger, Erich Herrmann, Roman Stehle und Toni Stehle. Da Bär bei der Abteilung St. Martin Basel aktiv ist, wird Panda vorerst dieser Abteilung unterstellt. Ein Jahr später, im Oktober 1955 folgt die Gründung der Wolfsstufe mit Astrid Düblin-Mikes als erster Leiterin. Weil der Bestand rasch auf 35 Knaben anwächst, wird im Oktober 1956 die Abteilung Wildenstein offiziell gegründet. Zur Eröffnung wird der neue Wildensteiner-Wimpel aus Wildleder enthüllt, der bis heute von Abteilungsleiter zu Abteilungsleiter weitergegeben wird. Im Frühjahr 1957 erfolgt eine erste schwierige Phase. Es kommt zu starken Spannungen mit der Leitung des Katholischen Pfadfinder Korps wegen der Aufnahme von reformierten Knaben in die Abteilung. Um nicht aus dem Korps ausgestossen zu werden, müssen die reformierten Oberwiler Pfadis zu Zytröseli wechseln. Kurz danach löst sich der evangelische Teil der Oberwiler Pfadi auf.
Zum vierjährigen Geburtstag von Wildenstein im Oktober 1958 wird die erste Roverrotte gegründet. Ein Jahr später unternimmt sie eine einwöchige Gebirgstour und reist 1959 mit einem durch viele Finanzaktionen gekauften «Amischlitten» quer durch Europa.
1961 kommt es zum ersten AL-Wechsel: Bär übergibt die Abteilung an Josef Hargitay, der ein Jahr später bereits wieder zurücktritt und die Abteilung an Erich Baerlocher / Hadschi weitergibt, den Neffen des damaligen Pfarrers.
Noch in reger Erinnerung ist der Übertritt von 1968. Die Wölfe werden in guter Tradition an einem Seilbähnli über die Chellengrabenschlucht gezogen. Bei einem Wolf löst sich das Zugsseil und dieser hängt – gut gesichert – mitten über der Schlucht fest. Hadschi hangelt sich in der Folge zu ihm hin und kann den steuerlosen Wolf zu den Pfadis ziehen.
Anfang der 70er Jahre ändert sich die Art der Übungen. Es werden vermehrt grössere Projekte in Angriff genommen, an denen über mehrere Wochen gearbeitet wird (z.B. Seifenkisten). Ebenso wird der Kontakt zu den Eltern stärker gepflegt. An Familien Pic- Nic’s lernen sich Leiter und Eltern besser kennen.
Im Wanderlager 1971 soll die Lenzerheide nach mehrtägiger Wanderung ab Elm erreicht werden. Auf der anspruchsvollen Route gehen zwei Gruppen verloren, von denen man zwei Tage lang nichts hört. Sie treffen schliesslich, ohne Karte, einen Tag zu spät auf dem Lagerplatz ein. Die Idee einiger Leute jener Gruppe, den Rucksack statt ins Rheintal zu tragen hinunterrollen zu lassen stösst auf schlechte Erfahrungen. Einige Rucksäcke werden nass, andere sind seither verschollen…
1972 besuchen die Wildensteiner das Jamborette in Amsterdamm, dem eine mehrtägige Velotour durch Holland vorangeht. Gegen Mitte der 70er geht ein Schub durch die ganze Abteilung. Die Zahl der aktiven Pfadfinder nimmt laufend zu und die Organisation wird zunehmend unübersichtlicher. Diverse neue Gruppen werden gegründet. Im Jahre 1976 beschliessen die neuen Stammesführer die Aufteilung in zwei Stämme. So wird das ganze wieder etwas übersichtlicher, die Stämme und auch die Wölfe werden professioneller und sind während dem Jahr ziemlich eigenständig. Die Gründung der Stämme erfolgt auf der Ruine Fürstenstein resp. in der Glitzersteiner Höhle. Sie werden auf Urkunden und Tonbändern festgehalten, die dort vergraben werden. In den folgenden Jahren werden diese verschiedentlich erneuert und es folgen Stammesübungen in der Nähe der Gründungsorte. 1975 dauert das Sommerlager ganze drei Wochen. Spätestens seit dieser Zeit ist der Bubentag (früher: Landsgmeind) überliefert. Vom Sola 1976 in Paspels reisen die Rover in selbstgebauten Kajaks den Rhein hinunter nach Hause. Sie hatten ein Jahr lang Geld gesammelt und anschliessend ein Jahr lang an den Kajaks gebaut. Im Jahre 1977 gibt es eine Revolution in der Wildensteiner Küche: Die alten, ewig zu kleinen Bratpfannen werden entsorgt und die neuen Bratplatten erscheinen, die teilweise bis heute in Betrieb sind. 1978 muss das Zeltlager der Pfadi in Vals nach fünf Tagen abgebrochen werden, nachdem es während der Nacht schneite und die Zelte unter der Last des nassen Schnees zerrissen und die Stangen verbogen wurden.
1979 wird das Pfarreiheim gebaut. Bis dahin hatten sich die Pfadis im Pfarrhauskeller oder im Pavillon der Gemeinde an der Stephan-Gschwind-Str. getroffen. Im neuen Pfarreiheim bekommen die Pfadis einen Materialkeller und 2 Räume (3+4), die sie in Beschlag nehmen und nach eigener Art gestalten. Meinungsverschiedenheiten betreffend Ordnung in den Räumen sind schon aus diesen Anfangszeiten überliefert. Im Raum 3 wird die grosse Schweizerkarte unter Hilfe des pfadieigenen Malers an die Wand tapeziert. Sie dient noch heute vor jedem Lager der Orientierung. Ebenso werden in einem der hinteren Räume Drahtseile gespannt um Zelte zu trocknen. 1979 reisen die Pfadis zum ersten Mal nach England ins Sola. Im folgenden Jahr besuchen die Engländer die Wildensteiner, die prompt ein Wanderlager nach Schwarzsee organisieren. Die Wanderung und ein grösstenteils verregnetes Lager werden allerdings nicht nur positiv aufgenommen. Während längerer Zeit kommt es zwischen der Pfarrei und den Pfadfindern zu Spannungen. Da die Jungwacht nur katholische, die Pfadi jedoch auch reformierte Knaben aufnimmt wird sie zusehends reformierter. So treten bei der alle paar Monate stattfindenden Gemeinschaftskommunion, bei der Pfadi und Jungwacht in Uniform in die Kirche prozessieren, Probleme auf. Die Kirche reagiert nicht ganz so oekumenisch, wie dies die Pfadileiter gerne hätten. 1982 übernimmt Pfr. Warnebold die Pfarrei in Oberwil. Er möchte im bisher von der Pfadi unterschiedlich stark genutzten Pfarrhauskeller einen Raum für die Ministranten einrichten. Nach grösseren Diskussionen verlassen die Pfadi den Pfarrhauskeller und ziehen ganz ins Pfarreiheim um. Da das J+S bis Anfang der 90er Jahre zum Militärdepartement gehört und noch ‚militärischer Vorunterricht’ heisst, herrschen noch andere Sitten in der Jugendarbeit. Bis Mitte der 80er Jahre sind Leistungsnachweise in den Solas mit 12min Läufen und Liegestützen bekannt. Der Lagerort wird damals bekannt gegeben, sobald er gefunden ist. Im Jahre 85, 86 oder 87 muss sich dies aber geändert haben. Seither erfahren Wölfli, Pföstli und Venner diesen erst am Elternabend.
1987 führen die Leiter eine grosse Umfrage bei Eltern aber auch bei Gemeinde- und Kirchenbehörden durch. Die Auswertung gibt ein ausserordentlich positives und modernes Bild der Pfadi Wildenstein.
 1988 macht man sich erste Überlegungen für ein grosses Jubiläumsjahr. Die genauen Ursprünge sind damals noch weitgehend unbekannt. Man einigt sich auf mindestens 25 Jahre Wildenstein. Bär bringt dann Licht ins Dunkel und aus «mindestens 25 Jahre» wird «genau 35 Jahre». Das Fest findet im Frühjahr 1989 unter dem Motto «jung, duss und in» statt. Zuerst folgt 1988 aber noch ein trauriger Höhepunkt: Das Pfadi- Sommerlager in Appenzell geht als Schlammlager, kurz «Schlala» in die Geschichte ein. Nach sechs Tagen Regen, einem Lagerplatz der weitgehend unter Wasser steht, einem Föhnsturm, der viele Zelte zerreisst und einer Durchfallepidemie, welche die meisten Pfadis heimsucht, wird das Lager abgebrochen.
1990 erfolgt die Gründung einer Vennergruppe mit dem Namen Pegasus, die in unregelmässigen Abständen bis heute immer Mal wieder Aktivitäten durchführt - vom Höhlentripp bis zum Abseilen.
Die Pioniergruppe Husky bezieht im 1991 im Dachgeschoss vom Coiffeur Fred beim Bahnhöfli Oberwil ihr Lokal und baut es aus zum legendären Husky-Pub, das jeden Mittwochabend nach dem Hogg zahlreiche LeiterInnen anlockt.
1993 setzt man die Tradition der Auslandlager fort. Knapp 70 Wildensteiner fliegen quasi mit einer eigenen Crossair Maschine nach England. Eine Woche verbringen sie in einem Camp in der Nähe von Exeter und anschliessend eine Woche bei den Familien der beiden Gastabteilungen Hartley Wintney und Yateley. Ein Jahr später findet der Gegenbesuch der Engländer in der Schweiz in Gsteig statt.
Mitte der 90er Jahre fallen die Mitgliederzahlen rapide. Dies hat zahlreiche Gruppenzusammenlegungen zur Folge. Aus Hydra und Pyrannia wird 1993 Phönix – eine Gruppe, die nur gerade zwei Jahre Bestand hat. Im 1996 wird Jaguar und Bazillus zu Cobra zusammengelegt und Wiesel, Puma und Moskito zu Shark. Die Mitgliederzahlen stabilisieren sich in der Folge wieder und steigen langsam an.
1996 findet ein weiteres Fest statt: Unter dem Motto «s’Gäle vom Ei» feiert Wildenstein zusammen mit der Mädchenpfadi, dem Blauring und der Jungwacht Oberwil ein Fest mit Konzert, Bühnenshow, etc.
Im Herbst 1999 verbringen 10 LeiterInnen eine Woche auf einem Pfadigelände in der Nähe von Bordeaux. Ein einstweiliger Höhepunkt in der jungen Tradition der gemeinsamen Leiterferienwochen. Reisen nach Italien und Kroatien folgen.
Um Geld für das bevorstehende Englandlager zu sammeln, organisieren die Pfadi einen Grättimännerservice. Während einer Nacht backen und verpacken sie hunderte von Grättimännern und liefern sie im ganzen Leimental pünktlich zum Frühstück aus. Der Erlös fliesst zusammen mit demjenigen aus anderen Aktionen (Waldputzen, Kuchenverkauf, Spendensammlung) in die Lagerkasse. Im Sommer 2000 reisen die Pfadis nach Staffordshire bei Birmingham. Zusammen mit einer englischen Gastabteilung verbringen sie die erste Woche in einem internationalen Camp und unternehmen in der zweiten alleine oder mit den Engländern zusammen Ausflüge in der Umgebung. Ein Rückbesuch der Engländer im Jahr darauf scheitert leider im letzten Moment.
Wegen Umbaus muss das Leiterbeizli im Fred im 2000 leider geschlossen werden. Nach längerem Unterbruch kann im ehemaligen Gaswerk beim Stallen das neue Pub unter dem Namen «Chez Didier» eröffnet werden.
Auch die Technik macht vor Wildenstein nicht halt. Stefan Dätwyler / Garfield entwirft die erste Website, nachdem die Spur bereits seit zwei Jahren online verfügbar war. Unter www.wildenstein.ch sind seither sämtliche Infos zur Abteilung immer aktuell verfügbar.
Nach stetig aufwärts zeigenden Mitgliederzahlen geht im 2001 ein grosser Traum in Erfüllung: Die Pfadi gründet eine neue Gruppe, Leguan. Ebenso entsteht eine neue Rovergruppe, die sich den Namen Pelikan gibt. Dem Sola, das wegen dem vermeintlichen englischen Besuch auf die letzten beiden Wochen verlegt worden war, geht ein einwöchiges Aufbaulager voraus, in dem unter anderem ein zweistöckiger Turm und ein Hoch-WC errichtet werden. Auch ohne Engländer wird am 1. August ein Höhenfeuer entzündet. Im Herbst findet nach längerem Unterbruch wieder einmal ein PfadiFolkFest in Aarau statt, wo einige Wildensteiner Leiter mit von der Partie sind.
Nach elf Jahren Unterbruch gibt es im Sommer 2002 wieder ein Wanderlager. Vom Klausenpass über die Glattalphütte wandern die Pfadi auf den Lagerplatz in Riedern, Eingangs Klöntal. Die Küche gibt sich dem Thema Wikinger leidenschaftlich hin: Ein Spanferkel zur Lagereröffnung sowie eine Forelle gegen Lagerende, die jeder Teilnehmer im gebastelten Bassin selber fängt und anschliessend ausnimmt bringen die Zeit der Wikinger noch stärker ins Lager.
Nachdem in vergangen Jahren wieder einzelne Gruppenweekends zusammen mit der Pfadi Schnäggebärg durchgeführt worden waren kommt im 2003 ein gemeinsames Pfila in Schönenbuch zu Stande. Die befürchtete Wiederholung des Schneesturmes im Sommerlager in Vals bleibt aus, der Jahrhundertsommer bringt keinen Schnee. Das Jahr 2004 steht schliesslich ganz im Zeichen des Jubiläums. Neben diversen Spezialanlässen übers ganze Jahr, von denen weiter hinten noch zu lesen ist, Reisen die Pfadi mit 500 anderen ins Bezirkspfila. Da im Sommerlager ebener Platz rar ist, werden die Zelte kurzerhand auf Hochbauten gestelllt.
Soweit also der Versuch, 50 Jahre auf einigen wenigen Seiten zusammen zu fassen. Natürlich fehlen noch unzählige spannende Samstagnachmittage, Ateliers, Weekends, Spezialanlässe, Leiterkurse und alle persönlichen Highlights.

 Roman Meyer / Spirou, Thomas Löliger / Pi-Wee

 

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